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Drogen- und Suchtbericht 2008

 

,,Die problematischen Konsummuster nehmen vor allem bei jungen Menschen zu'' sagte Sabine Bätzing im Rahmen der Vorstellung des neuen Drogen- und Suchtberichts am 05. Mai in Berlin.

 

Immer mehr Jugendliche trinken Bätzing zufolge exzessiv Alkohol. Die Krankenhauseinweisungen wegen Alkoholmissbrauchs haben sich seit 2000 auf aktuell 19.500 Fälle verdoppelt (bei den 10-20 Jährigen). Durchschnittlich waren es bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren 50,4 Gramm reiner Alkohol in der Woche (fast vier 0,3l Flaschen Bier). Im Jahr 2005 lag dieser Wert mit 34,1 Gramm noch niedriger. Das sogenannte ?Binge Drinking? trat bei 26 % der Jugendlichen auf, 2005 waren es noch 6 % weniger. Sabine Bätzing machte für die steigenden Zahlen auch die Alkoholwerbung verantwortlich. Sie fordere eine wirkungsvollere Selbstkontrolle der Alkoholwirtschaft, beklagte Mängel bei der Umsetzung des Jugendschutzes und schloss auch von Experten geforderte Werbeverbote nicht aus. In Bezug auf Erwachsene erklärte Bätzing, dass 9,5 Millionen Menschen Alkohol in riskanter Weise konsumieren und 1,3  Millionen Personen alkoholabhängig seien.

 

Erfreut zeigte sich Bätzing hingegen bezüglich der Zahlen jugendlicher Raucher. In nun sechs Jahren sei der Anteil jugendlicher Raucher um 10 % auf 18% gesunken. Gleichzeitig habe auch der Anteil jugendlicher Gelegenheitskiffer abgenommen (von 22 % auf 13% in drei Jahren). Regelmäßiger Missbrauch oder die Abhängigkeit von Cannabis stiegen jedoch auf 600 000 vorwiegend junge Erwachsene.

 

Obwohl die Zahlen in den letzten Jahren rückläufig waren, stieg die Zahl der Drogentoten seit 2006 um 7,6% auf 1394 Menschen. Bätzing nannte Perspektivlosigkeit und das gestiegene Alter von Heroinabhängigen als mögliche Gründe, die genauen Ursachen seien jedoch noch nicht bekannt. Im Zuge dessen erläuterte Bätzing, dass sie hoffe, dass die Diamorphinbehandlung noch flächendeckend ausgedehnt werde. Der Konsum illegaler Drogen sei rückläufig (200 000 Personen).

 

Ein Drittel der Erwachsenen rauche, wobei Bätzing in diesem Rahmen auch auf das Nichtraucherschutzgesetz einging. Sie sagte, dass einer Umfrage zufolge 71% der Erwachsenen das Rauchverbot begrüßen würden und wies darauf hin, dass das Nichtrauchen in Gaststätten bald normal werde. Des Weiteren forderte sie die Länder auf, auf Ausnahmeregeln wie Raucherräume zu verzichten, da diese eine Rechtsunsicherheit mit sich brächten.

 

Insgesamt seien 1,4 Millionen Menschen medikamentenabhängig (vorwiegend Schlafmittel), wobei es sich bei 70% der Abhängigen um Frauen handelt.

 

Insgesamt hat es im Jahr 2007 mehr Drogentote gegeben. Bätzing erläuterte, dass 42 000 Menschen an den Folgen von Alkoholmissbrauch sterben, 140 000 durch das Rauchen und 3 300 Personen durch Passivrauchen.

 

Quelle:    http://newsticker.sueddeutsche.de